Laden von Elektrofahrzeugen in der Steiermark
Ihr Weg zur eigenen E-Ladestation
Die Elektromobilität entwickelt sich rasant, und eine zuverlässige Ladeinfrastruktur ist essenziell, um den Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge weiter voranzutreiben. In der Steiermark stehen verschiedene, geförderte Ladelösungen zur Verfügung – sowohl für private Haushalte als auch für Unternehmen und den öffentlichen Raum.
Mit einer gut ausgebauten Ladeinfrastruktur, individuellen Lösungen für Haushalte und Wohnanlagen sowie attraktiven Förderungen schafft die Steiermark die optimalen Voraussetzungen für den Umstieg auf Elektromobilität. Ob zu Hause, am Arbeitsplatz oder unterwegs – das Laden eines Elektrofahrzeugs ist heute einfacher denn je. Wer sich für eine eigene Ladestation entscheidet, sollte vorab die richtige Leistung und ein geeignetes Lastmanagement wählen, um effizient und zukunftssicher zu laden.
Welche Lademöglichkeiten gibt es?
Die Lademöglichkeiten für Elektroautos unterscheiden sich vor allem in ihrer Leistung und Anwendungsart:
- Normalladen (bis 22 kW) – Ideal für das Laden zu Hause oder an Parkplätzen, wo das Fahrzeug längere Zeit steht.
- Schnellladen (über 22 kW bis 150 kW) – Geeignet für öffentliche Ladepunkte, an denen in kurzer Zeit Energie getankt werden kann.
- Ultraschnellladen (über 150 kW) – Ermöglicht eine schnelle Reichweitenerhöhung innerhalb weniger Minuten, interessant bei längeren Fahrten.
Die Dauer eines Ladevorgangs hängt von der Ladeleistung und der Fahrzeugbatterie ab. Beispielsweise dauert es mit einer 11-kW-Wallbox etwa 3,5 Stunden, um 200 km Reichweite zu laden, während eine 3,7-kW-Steckdose über 10 Stunden benötigt.
Laden zu Hause – Wallbox oder Ladekabel?
Eine normale Haushaltssteckdose ist grundsätzlich nicht für das regelmäßige Laden eines Elektroautos geeignet, da eine hohe Dauerbelastung zu Überhitzung führen kann. Sichere Alternativen sind:
- Intelligente Ladekabel – mobile Lademöglichkeit die an nahezu allen Anschlüssen verwendbar ist.
- Wallboxen – fest installierte Ladeeinrichtungen mit höheren Ladeleistungen (z. B. 11 kW oder 22 kW).
Vor der Installation einer Ladestation wird eine Überprüfung der elektrischen Leitungssituation durch eine Fachkraft empfohlen. Eine Anmeldung bei der Gemeinde ist nicht erforderlich, jedoch muss die Installation dem Netzbetreiber gemeldet werden.

Tipp: Wer eine Photovoltaikanlage besitzt, kann seinen eigenen Strom zum Laden nutzen und damit Kosten sparen.
Laden in Mehrparteienhäusern
In Wohnanlagen gelten besondere Regelungen für die Errichtung von Ladepunkten:
- Eigentümer:innen haben seit 2022 das Recht auf eine eigene Ladestation. Bis 5,5 kW ist ein vereinfachtes Verfahren möglich.
- Gemeinschaftsanlagen mit Lastmanagement sind effizienter, da sie die verfügbare Stromleistung auf mehrere Ladepunkte verteilen.
- Mieter:innen benötigen die Zustimmung der Vermieter:innen oder der Hausverwaltung.
Bei einer Gemeinschaftsanlage wird zwischen statischem Lastmanagement (feste Ladeleistung pro Fahrzeug) und dynamischem Lastmanagement (flexible Verteilung je nach Hausstromverbrauch) unterschieden. Dynamische Systeme sind besonders effizient und oft förderfähig.
Laden unterwegs – öffentliche Ladestationen nutzen
Für das Laden unterwegs gibt es in der Steiermark zahlreiche öffentliche Ladepunkte.
Die E- Control führt im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität und Technologie ein Verzeichnis, in dem alle öffentlich zugänglichen Ladestellen in Österreich mit deren technischen Merkmalen erfasst sind.
Eine Übersicht findet sich unter www.ladestellen.at.
Dabei gilt:
- Normalladestationen (bis 22 kW) – Ideal für längere Parkzeiten.
- Schnellladestationen (50–150 kW) – Meist an Autobahnen und Verkehrsknotenpunkten.
- E-Roaming erleichtert den Zugang – Das Laden ist somit bei allen Ladesäulen möglich, aber Achtung: Die Preise variieren hier besonders stark!

Info: Preisvergleiche sind generell ratsam, da die Kosten je nach Anbieter variieren. Einen Vergleich der Angebote finden Sie unter ladetarif.at
Bidirektionales Laden – Das E-Auto als Energiespeicher
Moderne Elektrofahrzeuge bieten die Möglichkeit des bidirektionalen Ladens. Dabei kann die Fahrzeugbatterie nicht nur Strom aufnehmen, sondern auch wieder abgeben:
- V2L (Vehicle-to-Load) – Stromversorgung für externe Geräte.
- V2H (Vehicle-to-Home) – Diese Technologie steckt zwar noch in den Kinderschuhen, wird aber in den nächsten Jahren eine immer wichtigere Rolle spielen.
Diese Technologie gewinnt zunehmend an Bedeutung und könnte künftig eine wichtige Rolle in der Energieversorgung spielen.