Mythen und Fakten
Elektroautos und ihre Umweltbilanz – Fakten statt Mythen
Nach wie vor gibt es Vorbehalte und Mythen zur E-Mobilität – vor allem wenn es um deren Umweltbilanz und Rohstoffverbrauch geht. Langzeitstudien kommen jedoch zum eindeutigen Ergebnis, dass E-Autos im Vergleich zu Verbrennern wesentlich umweltfreundlicher sind, wenn man den gesamten Lebenszyklus – von der Herstellung bis zur Verschrottung – berücksichtigt. Dennoch ist eines klar: E-Autos sind kein Allheilmittel, aber sie sind ein wesentlicher Baustein einer klimafreundlichen Mobilitätswende, obwohl der Individualverkehr grundlegend überdacht werden muss!
Hier sind einige der meist diskutierten Kritikpunkte zum Thema zusammengefasst und entkräftigt.
Rohstoffe für E-Auto-Akkus – ein Problem?
Bei der Produktion von E-Autos werden wertvolle Rohstoffe wie Lithium, Kobalt, Tantal und seltene Erden verbraucht. Diese werden für die Herstellung der Akkus verwendet weshalb sich die Problematik des Ressourcenverbrauchs nicht auf E-Autos beschränkt, sondern nahezu den gesamten Technologiesektor tangiert.
Die weltweit bestehenden Ressourcen reichen Berechnungen zufolge bei gleichbleibender Technologie noch für wenige Jahrzehnte.
Ein häufig genannter Kritikpunkt ist der Abbau unter sozialpolitisch kritischen Bedingungen, etwa in der Demokratischen Republik Kongo für Kobalt oder in Chile für Lithium. Hier sind internationale Richtlinien erforderlich, um Umwelt- und Sozialstandards zu verbessern. Dieses Faktum beschränkt sich jedoch nicht auf E-Autos sondern betrifft grundsätzlich den Abbau der Ressourcen und ist somit produktunabhängig zu bewerten.
Wissenschaftlich fundierte Untersuchungen und Daten zum Thema finden Sie bei der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe unserer deutschen Nachbarn.
Recycling und Zweitnutzung von Batterien
Moderne Lithium-Ionen-Akkus haben eine Lebensdauer von mindestens 10 bis 15 Jahren und verlieren nur geringfügig an Kapazität. Nach dem Einsatz im Mobilitätssektor können sie weiterhin als stationäre Stromspeicher, beispielsweise für die Hauseigene PV Anlage, genutzt werden.
Das Recycling von Batterien ist technisch möglich, auch wenn es aktuell noch nicht flächendeckend erfolgt. Dennoch liegt die Recyclingquote bereits bei rund 70 %, und wird mit steigender Anzahl alter Batterien weiter ausgebaut.
CO₂-Bilanz – Wie sauber sind Elektroautos wirklich?
Elektroautos sind während dem Betrieb gänzlich emissionsfrei und tragen so, vor allem im urbanen Bereich, erheblich zur Verbesserung der Luftqualität bei. Gerechnet auf den gesamten Lebenszyklus verursachen Elektrofahrzeuge um bis zu 90 % weniger Treibhausgasemissionen als vergleichbare, fossil betriebene Fahrzeuge. Ausschlaggebend dafür ist jedoch die Zusammensetzung des für den Betrieb eingesetzten Stroms.
Bei Verwendung von 100 % Strom aus erneuerbaren Energieträgern ist die Bilanz eindeutig: Verursacht ein E-Auto ca. 65 g CO2 pro gefahrenen Kilometer sind es bei einem vergleichbaren Benziner etwa 226 g CO2.
Reichweite, Laden und Strombedarf
Aktuelle, marktübliche Elektroautos haben eine, für den Alltag meist genügende, erwartbare Reichweite von 300 bis 500 km. Der Ausbau der öffentlichen Infrastruktur in der Steiermark und ganz Österreich schreitet flott voran. Mittlerweile stehen über 24.000 öffentliche Ladepunkte zur Verfügung und das obwohl knapp 90 % ihr Fahrzeug privat oder am Arbeitsplatz laden.
Der Stromverbrauch vom Sektor der Elektromobilität wird oft überschätzt. Eine Million E-Auto (zum Vergleich: In Österreich gibt es rund 5.2 Millionen PKW) würde den Gesamtstromverbrauch lediglich um 3,6 % erhöhen. Ein einziges Windkraftwerk mit einer branchenüblichen Leistung von 3MW deckt den Jahresbedarf von ca. 2.700 E-PKW.

Info: Zwar gibt es Herausforderungen in der Rohstoffbeschaffung und Infrastruktur, aber unterm Strich bietet die Elektromobilität erhebliche Vorteile für das Klima. Mit weiterem Ausbau erneuerbarer Energien, Recyclingmaßnahmen und effizienteren Akkus kann die Umweltbilanz von Elektrofahrzeugen noch weiter verbessert werden.